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DIY Putzstein

17. März 2017 Sabrina 10 Kommentare

putzi

!!! Dieser Beitrag richtet sich nur an Hobbyseifensiederinnen, die im Umgang mit Natriumhydroxid und der Seifenherstellung vertraut sind !!! Ihr solltet Routine in der Seifenherstellung haben, und wissen, wie man mit den Fetten/Ölen, Lauge und Zusätzen die in Seife wandern sollen, umgeht.

Ich möchte Euch heute meine Methode zur Herstellung eines Putzsteines, wie man ihn im Handel zu kaufen bekommt, vorstellen! Mag sein, dass die handelsüblichen anders hergestellt werden, aber nach langem Grübeln, der anschließenden Umsetzung und einem Testputzen funktioniert dieses Rezept für mich sehr gut, und ich kann keinen Unterschied zu den käuflichen feststellen!

Ihr braucht dazu nur wenige Zutaten:

  • 250g Kokosöl (Ceres Kokosfett, Palmin Kokoswürfel)
  • 250g Schlämmkreide
  • 10ml ätherisches Orangenöl, auch Orangenölreiniger wäre denkbar
  • Natriumhydroxid (NaOH) für eine 0% Überfettung/Unterlaugung – bitte selbst in einem Seifenrechner ausrechnen (z.B der Seifenrechner von naturseife.com)
  • Wasser für die Lauge
  • eine leere Vorratsdose (ähnlich wie die Chipsdosen) Durchmesser 10cm

Die Herstellung ist denkbar einfach:

Kokosöl sanft schmelzen.

Die Lauge unter Berücksichtigung der üblichen Schutzmaßnahmen (Schutzbrille, Handschuhe, Schutzkittel) und der üblichen Vorgehensweise (sehr kaltes Wasser, NaOH in die Flüssigkeit peu a peu rühren, und niemals umgekehrt, Wasser zum NaOH!!!) anrühren. Ich habe eine Wasserreduktion vorgenommen, dazu nimmt man weniger Wasser, als der Seifenrechner ausspuckt. Hierbei muss man aber beachten, dass es nicht weniger Wasser als Lauge ist.  Für 250g Kokosöl braucht man laut Seifenrechner 84g Flüssigkeit. Ich habe die Menge auf 50g reduziert, das passt für die benötigte Menge NaOH gut.

Die Schlämmkreide abwiegen und bereitstellen (vorher durchsieben kann eventuelle Klümpchen beseitigen)

Das Orangenöl abwiegen. Alternativ kann man auch den almawin Orangenreiniger nehmen. Achtet hierbei bitte darauf, dass dieser aliphatische Kohlenwasserstoffe (= natürliche Orangenterpene) enthält. Ich empfehle z.B den almawin Orangenölreiniger, der ist mein Putzmittel im Haushalt, der viele schwierige Reinigungsaufgaben spielend löst. Es gibt auch andere Orangenreiniger, die sind aber auf einer anderen Basis und funktionieren nicht so gut.

Fett und Lauge auf ca 40-45 Grad abkühlen lassen, danach die Lauge durch ein feinmaschiges Plastiksieb zum Kokosöl gießen. Mit dem Pürierstab bis zum Puddingstadium emulgieren. Dann das Orangenöl dazugeben, sowie die Schlämmkreide, und mit einem Schneebesen sehr gut vermischen.

Jetzt könnt ihr den Seifenleim in eine beschichtete Dose gießen. Ich habe hierbei eine leere Dose eines Eiweißshake-Pulvers mit einem Durchmesser von 10cm genommen, das ist eine ideale Größe, damit man genug Reibfläche für den Putzschwamm hat. Sie ist innen beschichtet, meine hatte einen Metallboden. Wenn das bei euch auch der Fall ist, so wird diese Dose sehr gut isolieren, weswegen es nicht nötig ist Vorkehrungen für eine Gelphase zu treffen, also nicht in ein Handtuch wickeln oder zum anschubsen in den Ofen, das ist wichtig, weil der Seifenleim sonst zu heiss werden kann!

Die Seife/der Putzstein ist nach ein paar Stunden knallhart. Man kann die Dose dann mit einem Messer auf die richtige Größe kürzen (siehe Bild oben), beachtet aber einen Rand von ca 1,5cm stehen zu lassen, sonst könnt ihr den Deckel zum verschließen nachher nicht mehr draufpacken (ratet mal, woher ich das weiß ^^) Wenn man mag, kann man sie am nächsten Tag schon antesten. Ich gebe aber zu Bedenken, dass die Seife/der Putzstein noch frisch ist und daher für manche Oberflächen noch scharf sein kann. Von einer üblichen Reifung von 4-8 Wochen profitiert diese Seife/dieser Putzstein auch.

Man kann damit alle Oberflächen behandeln, die man mit einer handelsüblichen Scheuermilch oder eben Putzstein auch bearbeiten würde. Zum Putzen nimmt man einen feuchten Schwamm, reibt damit mehrmals wild über die Oberfläche und putzt dann los. Vor dem Verschließem gut trocknen lassen!

Schlämmkreide ist ein sehr sanftes, aber effektives Scheuermittel. Bitte testet empfindliche Oberflächen vorher an einer unsichtbaren Stelle. Auf Fragen, wie „Kann ich dafür auch Kaolin oder Tonerde nehmen?“ Kann ich nur folgendes sagen: Die Wirkung eines Scheuermittels besteht im mechanischen Abrieb des Schmutzes. Die durchschnittliche Korngröße des Poliermittels darf nicht über 0,05 mm liegen, da es andernfalls die Oberfläche zerkratzen würde. Wer jetzt also die Korngröße herausfindet, kann auch etwas anderes nehmen, ich habe mit Schlämmkreide aber die besten Scheuererfahrungen gemacht (mit Kaolin leider nicht).

Viel Spaß beim Ausprobieren und Putzen! Ich freue mich über Fragen oder Erfahrungsberichte via Kommentarfunktion! 🙂

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DIY, Seife

Kommentare

  1. Michaela sagt

    18. März 2017 at 7:19

    Vielen Dank, ich suchte sowieso schon ein Rezept dafür. Bei den gekauften steht allerdings statt Schlämmkreide als Inhaltsstoff Tonerde. Hast du das auch schon probiert? Ausserdem hatte ich gelesen, das er aus Schmierseife besteht, also KoH statt Naoh. Kannst du dazu auch was sagen? Ich werde es auf jeden Fall mal nachmachen. Link ist gespeichert:-)

    Antworten
    • Sabrina sagt

      18. März 2017 at 20:02

      Hallo! Ich habe mich für Schlämmkreide entschieden, da sie einfach ein supersanfter Putzkörper ist. Tonerde habe ich noch nicht probiert. Bei abrasiv wirkenden Mitteln muss man halt immer wissen, wie fein die Körnung ist, wenn sie zu grob ist, dann kann es zerkratzen. Bei Schlämmkreide fühle ich mich auf der sicheren Seite. Bei Schmierseife habe ich mich monatelang gefragt, wie man die pastige Schmierseife zusammen mit dem Scheuermittel zu einem festen Stein bekommt, ich kam auf keinen grünen Zweig. Vielleicht vermischen und aushärten lassen? Hab ich noch nicht probiert. Aber ehrlich gesagt sehe ich keinen Vorteil in der KOH Verseifung für den Putzstein, bei NaOH Verseifung kann man z.B. Kernseife durch aussalzen gewinnen, bei KOH Verseifung wird das nicht gemacht, Schmierseife bleitb also genauso wie sie hergestellt wurde, also sehe ich keinen Vorteil. Ich persönlich finde die NaOH schlicht einfacher, gerade für noch nicht so routinierte Hobbysieder. Mein Rezept ist also DIE Putzseife für Faulis 😉 (Aussalzen ist nämlich auch gar nicht mein Ding, Seifenreste verwurste ich lieber zu Waschmittel anstatt sie zu sammeln und auszusalzen)

      Antworten
  2. Tina sagt

    12. September 2017 at 7:12

    Guten morgen,

    ich habe dein Putzstein bereits getestet (die Reste aus dem Pürie) Und ich
    kann dir nur zustimmen! Wirklich feine Sache, mein Ceranfeld und die Spüle
    wurden „Blitzblank“. Danke für die tolle Erklärung und dein Rezept dazu <3

    Liebe Grüße
    Tina (sidbabe)

    Antworten
  3. sisaso sagt

    6. Januar 2018 at 18:46

    Danke für dieses tolle Rezept, der Putzstein funktioniert großartig, alles wird blitzblank. Habe ihn allerdings 4 Monate ruhen lassen und ihn erst dann verwendet.

    Für Geschenke habe ich die Masse in kleine „Rex-Gläser“ gefüllt und Freude bereitet.

    LG
    Silvia

    Antworten
  4. Susanne sagt

    27. November 2019 at 21:58

    Wie viel Orangenreiniger würdest du verwenden?

    Antworten
    • Sabrina sagt

      20. September 2020 at 11:03

      10 bis 20ml auf jeden Fall

      Antworten
  5. Amail sagt

    23. Juni 2020 at 13:54

    Hallo ich habe vor einiger Zeit das Rezept von Ihrem putzstein getestet. Und ich muss sagen es ist ganz toll. Allerdings fand ich das der Duft des Orangeöls nicht stark genug ist. Werde das nächste Mal etwas mehr inzugeben oder mache eine Mischung aus Orange Zitrone und etwas teebaumöl. Und der seifenschleim muss sehr schnell verarbeitet werden da est seeeeehr schnell andickt. Aber super Rezept. danke.

    Antworten
    • Sabrina sagt

      20. September 2020 at 11:02

      Hallo! Das freut mich sehr! Es ist leider so, dass Zitronen und Orangendüfte recht flüchtig sind, sich also nicht so lange halten, wenn Du es es zitronig aber duftstabil magst, empfehle ich dir das ätherische Öl „Litsea Cubeba“ es ist ein schöner Zitronenduft, stammt aber von einem Kraut, daher kein Zitrusduft, ergo lange haltbar! 🙂 Das Rezept dickt schnell an, ja, aber es kommt auch drauf an bei elcher Temperatur du arbeitest. Versuche einmal kühler zu arbeiten, so bei 25-30 Grad, dann sollte es besser sein!

      Antworten
      • Amail sagt

        27. September 2020 at 9:30

        Hallo vielen Dank für deine Antwort und die tipps.habe es gleich ausprobiert.und ich muss sagen es hat gut funktionert.habe die lauge und das öl so bei ca. 28°C vermischt.und siehe da der seifenschleim dickte weniger schnell an.für den duft habe ich orangen ,zitrone und litsea cubeba.genommen. und je 6ml in dein rezept(×1.25) gemischt.super duft nicht zuviel nicht zuwenig. Ich habe den seifenschleim gleich in cremetegels gefüllt.
        Nochmals vielen dank für deine tipps und dieses tolle rezept

        Antworten
        • Sabrina sagt

          27. September 2020 at 9:52

          Das freut mich sehr! Toll! 🙂

          Antworten

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